Die Methodenkompetenz ist sozusagen der Werkzeugkasten der Schlüsselkompetenzen. Mit ihr erfüllen wir unsere Aufgaben effektiv und effizient. Erfolg ist machbar, wenn man strukturiert vorgeht. Zu viele Menschen „verlaufen“ sich auf ihrem Weg zum Ziel – äh, zu welchem Ziel eigentlich? Tja, da sind wir schon beim ersten Punkt.

Zielorientierung und Zielerreichung

Wie genau kennen Sie Ihre Ziele? Ihr Ziel für diese Woche, diesen Monat, dieses Jahr, für die nächsten fünf Jahre Ihrer Karriere, für Ihre Partnerschaft? Alles gut? Sehr schön! Und haben Sie Ihre Ziele auch schriftlich festgehalten? Nein? Eine Untersuchung an der Dominican University zeigte, dass das Niederschreiben von Zielen signifikant bessere Erfolge nach sich zieht, als sich lediglich mental damit zu beschäftigen. Also, holen Sie Papier und Stift und schreiben Sie Ihre Ziele auf – von der Hand ins Hirn.

Aber warum ist es so wichtig, Ziele zu haben? Hat Freiheit nicht auch mit Flexibilität zu tun? Nun, unsere Ziele sind im Grunde genommen unser Leuchtturm. Wenn wir uns entscheiden müssen, dann muss stets die Frage im Vordergrund stehen: Bringt mich diese Entscheidung einem Ziel näher oder entfernt sie mich davon? Ziele führen also dazu, dass Sie mehr Fokus und Klarheit haben.

Ziele zu haben ist die notwendige Basis, doch es gilt auch, die Ziele umzusetzen. Und hier gibt es einige Stolpersteine. Mit diesen emotional unaufgeregt und umzugehen, und den Zielfokus nicht zu verlieren, ist eine wesentliche Fähigkeit, ohne die die Zielerreichung unwahrscheinlich wird. Manche Menschen haben naturgegeben die Gabe, mit eiserner Überzeugung und Vorfreude an ihren Zielen zu arbeiten, und sich durch nichts entmutigen zu lassen. So erinnere ich mich an einen behinderten Studienkollegen, der auf den Rollstuhl angewiesen war und dennoch unbedingt für eine Unternehmensberatung arbeiten wollte. Er musste einige Jahre warten und Rückschläge hinnehmen, aber bei der dritten Bewerbung bei seinem Wunscharbeitgeber konnte er überzeugen und reiste fortan jede Woche zu Klienten – mit Rollstuhl und Trolley…

Für alle anderen kann das Erreichen eines gesetzten Ziels manchmal zur Geduldsprobe werden, nämlich dann, wenn die Zweifel und Motivationslöcher auftauchen. Dann gilt es clevere Strategien parat zu haben und das Ziel konsequent weiterzuverfolgen.

Wann durfte sich Ihre Gehirn mal so richtig austoben – kreativ sein bis zum synaptischen Overload und dabei noch richtig Spaß haben? Eine Lern- und Kreativitätstechniken bieten genau das: einen Weg, den Ihr Gehirn bisher noch nie beschritten hat. Kreativität wird heute allzu oft missverstanden. Wir halten uns für nicht kreativ, weil wir uns mit Künstlern und „Berufs-Kreativen“ vergleichen – und unserer Meinung nach schlecht abschneiden. Wann wären wir schon mal auf die Idee gekommen, ein pinkelndes Ampelmännchen zu gestalten, wie beispielsweise der tschechische Aktionskünstler Roman Tyc? Das Missverständnis daran ist: Kreativität bedeutet, für ein gegebenes Problem eine Lösung zu finden – und das muss eben nicht spektakulär sein. An dieser Definition erkennen Sie aber auch, dass ein jeder von uns kreativ ist und sein muss. Es gibt zahlreiche Methoden, die eigene Kreativität zu stimulieren – und diese können erlernt werden.

In engem Zusammenhang damit stehen die Lerntechniken, denn unser Gehirn erinnert sich umso besser, je bunter, skurriler und außergewöhnlicher die Informationen und Bilder sind. Doch auch hier gilt wieder: Ohne Fokus verliert man sich schnell in der Aufgabe. Nur wenn Sie wissen, was Sie lernen oder erfahren wollen, werden Sie quasi wie mit Autopilot zielsicher gesteuert. Ihr erster Schritt muss also stets sein, sich bewusst zu werden, worauf genau Sie abzielen. Dann wird Ihre Aufmerksamkeit Sie direkt zu den für Sie essentiellen Punkten leiten.

Eine völlig unterschätzte Fähigkeit ist die Analyse- und Konzeptionsfähigkeit. Dabei ist sie das A & O für erfolgreiche Projekte. Denn nur wenn man die Ausgangslage umfassend analysiert, offenbaren sich Ziele und Wege. Ohne detaillierte Betrachtung dessen, was ist, bleiben wesentliche Aspekte eines Problems, einer Aufgabe oder einer notwendigen Anpassung bzw. Veränderung oft im Dunkeln. Hier gilt es, sich nicht zu schnell mit anscheinend passenden Antworten zufrieden zu geben, sondern beharrlich nach dem tieferliegenden Grund zu forschen.

Liegen dann alle Fakten auf dem Tisch kommt der kreative Part: Wie ein Architekt erarbeiten Sie nun einen Plan. Und ebenso wie ein Architekt, dürfen Sie nie Ihre Zielgruppe aus den Augen verlieren – wie viele Zimmer braucht Ihr Kunde? Wie groß sollen diese sein? Will er mehr Licht oder sind ihm große Stellflächen für Schränke wichtig? Welches Budget hat er?

Ihr Plan, also Ihr Konzept, sollte alle Wünsche erfüllen, ausbaufähig sein (wenn erst die Kinder kommen oder die alten Eltern versorgt werden müssen) und vor allem umsetzbar. Der Architekt eines Verwandten plante vor die einzige Fenstertür, die auf den Balkon führte, einen Heizkörper – schlimm genug, dass er diesen Fehler machte, noch ärgerlicher war, dass die Handwerker ihn auch noch 1:1 umsetzten… Warum ich diese Geschichte erzähle? Konzepte zu schreiben ist eine anstrengende Tätigkeit – man muss, ohne etwas Greifbares zu haben, komplexe Systeme quasi am grünen Tisch entwerfen. Wenn Sie noch nie ein umfangreiches Konzept geschrieben haben, dann verteilen Sie evtl. vorschnell den Autor eines Konzeptes, der einen logischen Fehler in seinem Plan hat. Seien Sie nachsichtig – wenn Sie erst mit dem Konzipieren anfangen, vor allem mit sich selbst und gehen Sie mit Fehlern offen um. Ich selbst arbeite seit 15 Jahren als Konzepter und dennoch übersehe auch ich ab und zu eine Abhängigkeit und das Problem wird erst bei der Umsetzung sichtbar. Gut, wenn Sie dann kreativ genug sind, schnell eine andere, bessere Lösung zu finden.

Doch denken Sie nie, dass man dann ja gleich ohne Konzept einfach drauflosarbeiten kann. Frei nach dem Motto: Mit dem Tun kommen Ideen und Lösungen. Das mag für eine kleine Aufgabe durchaus mal funktionieren. Aus meiner langjährigen Erfahrung weiß ich, dass die Projekte am teuersten wurden, einen zweiten Anlauf brauchten oder gar scheiterten, die ohne Konzept in Angriff genommen wurden.

Abraham Lincoln sagte „Wenn ich acht Stunden Zeit hätte um einen Baum zu fällen, würde ich sechs Stunden die Axt schleifen“. In diesem Sinne: Machen Sie sich einen Plan, wie Sie Ihre Position durch die Stärkung Ihrer Schlüsselkompetenzen am besten stärken können – und machen Sie sich erst dann auf den Weg… Viel Spaß dabei!

Über die Initiatoren

Meine Schlüsselkompetenzen wurde von Sabine Kierner und Christiane Mohr gegründet. Beide sind seit Jahren als Beraterinnen und Trainerinnen tätig. Im Rahmen ihrer Tätigkeit wurde ihnen bewusst, dass ein umfassendes Angebot im Bereich Schlüsselkompetenzen fehlt. Einige wenige Punkte, wie Kommunikationsfähigkeit oder Teamfähigkeit, werden von zahlreichen Weiterbildungsträgern angeboten, doch nicht weniger wichtige Themen wie beispielsweise Analyse- und Konzeptionsfähigkeit, Lern- und Kreativitätsmethoden oder das spannende Feld der Selbstreflexion und -bestimmung werden sträflich vernachlässigt. Mit „meine Schlüsselkompetenzen“ schließen die beiden diese Lücke.

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